Als Akkordeonspieler, Texter und Liedschreiber hat Maxi Pongratz, der Pendler zwischen Obergiesing und Oberammergau, schon mit den valentinesken Melancholikern der etwas anderen Blasmusikkapelle Kofelgschroa reichlich Aufmerksamkeit genossen. Trotz ihrer Wurzeln in der traditionellen alpenländischen Volksmusik verstanden sich die „Freizeitmusiker mit viel Freizeit“ immer auch als Freigeister. Mit Micha Acher von den Indie-Helden The Notwist fanden sie einen Produzenten, der das Quartett in seiner von Zeit Online attestierten „Gegen das Schubladendenken“-Haltung unterstützte. „Frei. Sein. Wollen“ hieß dann auch ein Dokumentarfilm über Kofelgschroa fast philosophisch. Da die Gruppe seit Herbst 2018 im Dornröschenschlaf ruht, ist Maxi Pongratz als Solist am Start. Im Mai erschien sein schlicht „Maxi Pongratz“ betiteltes Album. Der Rolling Stone erinnerte an seine seit jeher „typisch lakonischen Daseinsbetrachtungen, die davon künden, dass Haupttexter Maximilian Pongratz eine angenehm andere Definition von Zeit, Dringlichkeit und Notwendigkeit als viele andere Menschen seiner Generation hat.“ Die Süddeutsche Zeitung hob dagegen eine neue, Kofelgschroa-untypische Note mit „Pongratz‘ akzentuiertes, heiter rumpelndes oder auch mal melodramatisch-expressives Klavierspiel“ auf der Platte hervor und resümierte: „Ansonsten bietet das Album für jeden, dem der Kofelgschroa-Entzug schon deutlich zusetzt, höchst wirksamen Ersatzstoff.“

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