Nach 20 Jahren seiner Karriere kann Liam Bailey endlich er selbst sein. In den letzten zwei Jahrzehnten hat der in Nottingham geborene Singer-Songwriter seine majestätisch kraftvolle und ergreifende Stimme so unterschiedlichen, langlebigen Titeln verliehen wie seinem 2010 erschienenen Lo-Fi-Gitarren- und Gesangs-Breakout „I’d Rather Go Blind“, der auf Amy Winehouses Lioness veröffentlicht wurde Records, dem Chase-and-Status-Hit „Blind Faith“ aus dem Jahr 2011 und dem Reggae-Stepper „When Will They Learn“ aus dem Jahr 2013. Im Jahr 2015 veröffentlichte er sein Solo-Debüt „Definitely Now“ und ist seitdem ein gefragter Kollaborateur, der mit Sängern wie VV Brown und Paloma Faith sowie mit Dancefloor-erschütternden Produzenten wie Shy FX und Co-Autor schreibt und auftritt Brechen. Doch erst jetzt, im Jahr 2024, hat Bailey das geschaffen, was er als „das Album, das ich schon immer machen wollte“ beschreibt: Zero Grace.

Auf 12 Titeln voller auf Tonband aufgenommener analoger Genialität enthüllt „Zero Grace“ Bailey eine Reihe bemerkenswerter neuer Erscheinungsformen seiner ikonischen Stimme. Von der Körnigkeit des Baritons und den psychedelischen Gitarren in „Winter Is Within Thee“ über die munteren Anspielungen auf die Beatles der 60er-Jahre in „Holding On“, dem herzzerreißenden Geschichtenerzählen seiner chaotischen frühen Kindheit in „Disorder Starts At Home“ bis hin zum ansteckenden Falsett-Reggae Mit „Sekkle Down“ demonstriert Bailey eine musikalische Reife, die alle Aspekte des gefühlvollen modernen Songbooks durchdringt. „Ich musste wachsen, um alles zu verkörpern, von den Stooges bis hin zu Zamrock, Bowie und Peter Tosh“, sagt er. „Ich habe alles aufgesogen und jetzt kommt es heraus. Es ist mein bestes Stück Arbeit.“

Diese frei fließende Kreativität wurde nicht allein entfesselt. Produzent Leon Michels stand Bailey die ganze Zeit zur Seite und engagierte für die Veröffentlichung sein kultiges Lieblingslabel Big Crown Records sowie eine Reihe von Musikern, darunter den Bassisten Nick Movshon und den aufstrebenden Gitarristen Dylan Nowik. Das Quartett nutzte seinen intuitiven Erfindungsreichtum im Laufe zweiwöchiger Sessions in New York, wo das gesamte Album geschrieben und aufgenommen wurde. „Es kam alles so schnell zusammen, weil Leon ein Genie ist und weil wir so weit zurückblicken können“, sagt Bailey. „Das ist das Album, das wir gleich zu Beginn meiner Karriere machen wollten.“

Letztendlich „muss man einfach im Ring bleiben und dorthin gehen, wo die Liebe ist“, sagt Bailey über seine musikalische Reise. „Und wenn Sie sitzen und sich auf das Handwerk konzentrieren, werden Sie irgendwo ein Nugget aufheben. Du wirst deine Freiheit finden.“

Zero Grace ist Bailey mit heruntergelassenen Leitplanken, der ohne Allüren und nur mit diesem neu entdeckten Gefühl der Freiheit kreiert. „Es ist Zero Grace, weil ich keinen Filter habe“, sagt er. „Ich habe ein unverfälschtes Selbstbewusstsein, deshalb fällt es mir schwer, nicht ich selbst zu sein.“ Es ist ein Privileg, Bailey endlich auf diese Weise zu hören – ein Talent der Generation, roh und ungefiltert.