Die nordamerikanische Künstlerin Josephine Foster ist Sängerin, Multiinstrumentalistin, Liedkomponistin. Sie ist dafür bekannt, archaischen Formen neues Leben einzuhauchen und die kulturelle Archäologie von Harry Smiths altem, seltsamen Amerika zu verkörpern. Sie hat ihren trällernden Mezzosopran und ihren interpretatorischen Witz in fast zwei Jahrzehnte selbst produzierter Aufnahmen eingebracht.

Wie Harry sagte, erzeugt Anachronismus, das Durchqueren verschiedener Zeiten, die Ewigkeit. Anachronisch ist ein treffendes Archadjektiv, um Fosters einzigartiges Liederbuch zu beschreiben, das im Mountain West begann (wo sie im Alter von 15 Jahren ihren ersten Auftritt hatte). Ihr unheimliches Timbre vermittelt trotz einer gewissen Bühnenscheu einen paradox rustikalen Glamour.

Als sie in ihren Zwanzigern in Chicagos Rand-Rock- und Free-Jazz-Peripherie versunken war, verschwanden die ausgefransten Überreste ihrer aufgegebenen Opernbestrebungen. Anschließend überquerte sie über ein Jahrzehnt lang den Atlantik und verwurzelte sich in der irdenen Atmosphäre des ländlichen Spaniens. Zahlreiche Aufnahme-Aufenthalte in Nashville prägten ihr produktives Schaffen, die Veröffentlichung von Solo- und Bandalben führten sie und eine Vielzahl von Ensembles auf Reisen rund um die Welt ins Studio.

Foster schöpft aus spirituellen Quellen jenseits der Grenzen von Raum und Zeit, ihre Darbietungen sind faszinierend. Eine träumerische Stimme, die sich mit ihren eigenen anschwellenden Gitarren-, Klavier-, Harfen- und Autoharfen-Gesten verbindet. Folk-Art-Lieder, die in überraschender musikalischer Gestaltung gesponnen werden, werden oft spielerisch entwirrt. Und obwohl sie Klavier oder Orgel bevorzugt, wird sie wahrscheinlich jede Gitarre spielen, die ihr in die Hand gedrückt wird.